Unsere Welt ist digital geworden. In allen Lebensbereichen sammeln, erzeugen, speichern und teilen wir digitale Daten: Im Geschäftsleben, in privaten Beziehungen, im Zusammenhang mit finanziellen Angelegenheiten, Immobilien, Versicherungen und Krankenkasse.
Musste ein Nachlassverwalter früher stapelweise Papiere der verstorbenen Person durchsehen, besteht seine Arbeit heute primär darin, ihren digitalen Spuren zu folgen: Er regelt in erster Linie den
digitalen Nachlass.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was genau ein digitaler Nachlass ist, wie Sie ihn regeln und worauf Sie dabei achten sollten.
Der digitale Nachlass umfasst eine Vielfalt unterschiedlicher Elemente:
Warum sollten Sie überhaupt Ihren digitalen Nachlass regeln? Weshalb reicht es nicht aus, wie in herkömmlichen Testamenten einfach sämtliche Forderungen, Verbindlichkeiten und Besitztümer aufzulisten?
Dies hat drei Hauptgründe:
Sie wollen ganz bestimmt nicht, dass unliebsame Verwandte und Wildfremde in Ihren Social-Media-Accounts stöbern, Ihre E-Mails lesen und Ihre Fotos ansehen. Verhindern können Sie dies nur, wenn Sie in Ihrem digitalen Nachlass ausdrücklich festhalten, wie Ihre diversen Medien und Accounts zu behandeln sind.
Als Erblasser haben Sie das Recht, zu bestimmen, was mit Ihrem digitalen Nachlass geschieht. Sie entscheiden, wer Zugriff auf Ihre Daten und digitalen Konten hat und wer nicht.
Das deutsche Erbrecht kennt zwar keine ausdrückliche Regelung für ein digitales Erbe. Allgemeine erbrechtliche Regelungen gelten jedoch auch für den digitalen Nachlass. So können Sie in Ihrem Testament bestimmen, was mit Ihrem digitalen Erbe geschehen soll und einen Testamentsvollstrecker benennen, der Ihre Bestimmungen umsetzt.
Dazu zählen etwa Maßnahmen wie:
Zu Ihren wichtigsten Pflichten zählt das sorgfältige Prüfen von Nutzungsbedingungen und anderen vertraglichen Regelungen der Dienstleistungen, welche Sie in Anspruch nehmen. Sie können zum Beispiel nicht ohne Weiteres ein Abonnement an einen Erben weitergeben oder eine Dienstleistung durch eine Drittperson kündigen lassen.
Ebenfalls zu berücksichtigen sind
Datenschutzbestimmungen. Sie dürfen nicht einfach so Dokumente oder Medien (wie Fotos oder Videos) an einen Erben weitergeben, wenn diese personenbezogene Daten von Drittpersonen enthalten.
Schreiben Sie ein Verzeichnis, das sämtliche Angaben zu Ihrem digitalen Nachlass enthält. Unterteilen Sie es in sinnvolle Kategorien:
Schreiben Sie ein zweites Dokument, das die Zugangsdaten wie Benutzername und Passwörter enthält. Verschlüsseln Sie dieses mit einem Master-Passwort. Dieses teilen Sie Ihren Erben im Testament mit.
Speichern Sie das Verzeichnis und das verschlüsselte Dokument mit den Zugangsdaten auf einem USB-Stick, den Sie Ihrem Testament beilegen. Zusätzlich können Sie eine ausgedruckte Version Ihres Verzeichnisses hinzufügen.
Grundsätzlich gibt es drei Optionen für das Verwalten Ihres digitalen Nachlasses:
Damit die Übertragung Ihres digitalen Nachlasses reibungslos funktioniert, müssen Sie die folgenden Dinge beachten:
Der digitale Nachlass umfasst alle Spuren, die Sie im Laufe Ihres Lebens in der digitalen Sphäre hinterlassen. Es ist wichtig, diesen Nachlass sorgfältig zu planen und zu regeln. Insbesondere müssen Sie sicherstellen, dass Wertvolles erhalten bleibt und nicht aus Unwissen oder Nachlässigkeit vernichtet wird. Gerne helfen wir Ihnen, eine individuelle Strategie für die IT-Sicherheit zu erarbeiten. Nehmen Sie mit uns
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