Was ist Whitelisting bei E-Mail?

Whitelisting bei E-Mails zählt zu den Maßnahmen, um Spam abzuwehren: Die erwünschten, vertrauenswürdigen E-Mail-Adressen werden in eine Liste eingetragen, sodass das E-Mail-Programm sie nicht als Spam aussortiert. 

Im Gegensatz beinhaltet eine Blacklist die unerwünschten – als “Spam” bewerteten – E-Mail-Adressen. Das E-Mail-Programm blockiert diese Absender.

Whitelist

Warum ist das Whitelisting von E-Mails wichtig?

Wenn Sie einen Newsletter unterhalten oder Ihren Kunden Mitteilungen senden, möchten Sie sichergehen, dass Ihre E-Mails bei den Empfängern nicht als Spam aussortiert werden. Das ist nicht einfach zu bewerkstelligen, denn wir alle erhalten täglich bis zu 100 Spam-Mails. Damit das Postfach übersichtlich bleibt, filtern die meisten E-Mail-Programme automatisch aus.


Allerdings werden Angreifer immer raffinierter. Selbst modernste Spamfilter lassen sich mit gut konzipierten Mails umgehen. Blacklisting wird schwieriger, weil es heutzutage sehr einfach ist, sich eine neue E-Mail-Adresse zu beschaffen und damit der Blacklist zu entwischen.


E-Mail-Programme stehen vor einem Dilemma: Wenn ihr Spamfilter zu aggressiv eingestellt ist, landen auch viele vertrauenswürdige E-Mails im Spam-Ordner und können vom Empfänger übersehen werden. Ein zu toleranter Spamfilter hingegen hat zur Folge, dass einige potenziell gefährliche Spam-Mails den Weg ins Postfach finden.

Whitelisting bietet einen Ausweg: Der Empfänger trägt alle vertrauenswürdigen E-Mails in eine Whitelist ein. Dadurch werden sie vom Spamfilter grundsätzlich immer durchgelassen.

Whitelist Hacker Mail

Wie erstelle ich eine Whitelist?

Sowohl Empfänger als auch Sender können Whitelisting anwenden. Wir zeigen beide Seiten:


Als Empfänger eine Whitelist erstellen

Whitelisting richten Sie in Ihrem E-Mail-Programm oder direkt beim E-Mail-Provider ein. Nachstehend ist exemplarisch das Vorgehen bei verbreiteten Anbietern beschrieben.


  • Outlook: Klicken Sie unter Start auf Junk-Mails > Junk-Mail-Optionen > Sichere Absender. Dort fügen Sie die E-Mail-Adressen hinzu.
  • Thunderbird: Erstellen Sie ein Adressbuch namens Whitelist und fügen Sie über Neuer Kontakt die gewünschten E-Mail-Adressen hinzu. Bei Kontoeinstellungen > Junk-Filter geben Sie an, dass Ihr Adressbuch Whitelist nicht auf Spam zu überprüfen ist.
  • Gmail: In den Einstellungen (Zahnrad-Symbol) navigieren Sie zu Alle Einstellungen > Filter und blockierte Adressen und klicken auf Neuen Filter erstellen. Geben Sie den gewünschten Absender ein und wählen Sie Nie als Spam einstufen.
  • GMX: Navigieren Sie in Ihrem GMX-Konto zu Einstellungen > Whitelist. Hier tragen Sie die Adressen ein.
  • Web.de: Navigieren Sie in Ihrem web.de-Konto zu Einstellungen > Erwünscht-Liste, wo Sie die Adressen eintragen.


Als Sender ein Whitelisting erwirken

Die Spamfilter von E-Mail-Programmen und Internetprovidern orientieren sich an Listen von Domains und E-Mail-Adressen, die von verschiedenen Organisationen zur Verfügung gestellt werden:


  • Die Certified Senders Alliance (CSA) ist die bekannteste und wichtigste Institution für das Whitelisting von Sendern im deutschsprachigen Raum. Der Eintrag bei der CSA signalisiert eine gute Reputation und erhöht die Chance, dass die E-Mails im Postfach und nicht im Spam-Ordner landen.
  • Spamhaus führt Blacklists von Spam-Absendern. Hier können Sie Ihre IP-Adresse oder Ihren Domain-Namen auf Einträge in Blacklists überprüfen und ein Whitelisting beantragen.
  • Everest von Validity (Nachfolger von Return Path) ist eine Plattform, welche die Zustellbarkeit von E-Mails (deliverability) maximiert.
    Mit ihrem
    Sender Certification Progam können Sie Ihre Domain gegenüber Spamfiltern als vertrauenswürdig ausweisen.


Vor- und Nachteile einer Whitelist

Der Vorteil einer Whitelist ist aus Sicht des Absenders die verbesserte Zustellbarkeit der E-Mails. Als Nachteil zu betrachten sind die strengen Zertifizierungsanforderungen, die einen Mehraufwand bedeuten. 

Für die Empfänger ist Whitelisting ein bequemer Ausweg aus dem ständigen Kampf gegen Spam. Allerdings ist zu bedenken, dass bei einem reinen Whitelisting auch viele seriöse – erwünschte – E-Mails abgeblockt werden.


Whitelisting ist erst der Anfang: Entwickeln Sie eine umfassende Strategie für IT-Sicherheit!

Spam ist einer der größten Risikofaktoren der heutigen Zeit – sowohl für Empfänger wie für Sender. Whitelisting kann ein Teil der Lösung sein, hat aber seine eigenen Nachteile. Was tun? Am besten lassen Sie sich von uns zur individuellen Strategie für IT-Sicherheit beraten. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf, wir freuen uns auf Sie!

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